Lokales SEO für Anwaltskanzleien: Ihr 5-Schritte-Plan

Wo suchen potenzielle Mandanten nach einem Anwalt? Richtig, zuerst im Internet. Daher ist es für Anwaltskanzleien essenziell, in lokalen Verzeichnissen eingetragen zu sein. Doch wie gehen Sie das richtig an und was müssen Sie beachten? Wir haben einen 5-Schritte-Plan mit Checklisten für Ihr Listing-Management erstellt. 

Was sind lokale Listings?

Lokale Listings (oder “Local Listings”) sind regionsspezifische digitale Verzeichnisse, in die Sie Informationen wie Name, Adresse, Kontaktdaten und Öffnungszeiten Ihrer Kanzlei eintragen können. Die Verzeichnisse sind besonders für potenzielle Mandanten relevant, die eine Kanzlei oder einen Anwalt in ihrer Nähe bzw. einer bestimmten Region suchen. Wer “Anwalt für Familienrecht Wien” oder Scheidungsanwalt in der Nähe” sucht, soll auf Ihre Kanzlei stoßen – und das passiert eben oft über die lokalen Listings.

Warum sind lokale Listings für Anwälte so wichtig?

Kommen Sie in den lokalen Listings nicht vor, verschenken Sie wertvolles Potenzial. Immerhin suchen heute 70 Prozent der Menschen zuerst online nach einem Anwalt. Die Zeiten, in denen Sie sich ausschließlich auf Empfehlungen verlassen konnten und der erste Kontakt mit einem potenziellen Mandanten in Ihrem Büro stattfand, sind vorbei. Heute müssen Sie auf dem Smartphone der Menschen mit Ihrem Angebot präsent sein, um maximalen Erfolg zu haben.

Konsistenz als oberstes Gebot

Was entscheidet darüber, ob überhaupt und wie weit oben Sie bei einer Google-Suche angezeigt werden? Die entscheidenden Kriterien sind die Qualität und Konsistenz Ihrer Online-Einträge: Widersprüchliche Angaben zu Öffnungszeiten, Adresse oder Kontaktdaten verwirren nicht nur potenzielle Mandanten, sondern signalisieren auch Suchmaschinen mangelnde Vertrauenswürdigkeit – und das wird bestraft.

Nutzen Sie also das Potenzial von lokalen Listings, statt das Feld der Konkurrenz zu überlassen – das Ergebnis sind mehr Mandanten und damit größerer wirtschaftlicher Erfolg für Sie.

5-Schritte-Anleitung: So platzieren Sie Ihre Kanzlei optimal in lokalen Listings

Schritt 1: Bestandsaufnahme

Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Status quo Ihrer digitalen Präsenz: 

Suchen Sie nach Ihrem Kanzleinamen, indem Sie ihn unter Anführungszeichen bei Google eingeben.
Überprüfen Sie die angezeigten Einträge auf Richtigkeit und Konsistenz.
Dokumentieren Sie Fehler und wo Ihre Kanzlei bereits gelistet ist. 

Pro-Tipp: Mit Tools wie Moz Local oder Local Grid können Sie Ihre Präsenz systemtisch analysieren.

Schritt 2: Daten vereinheitlichen

Erstellen Sie zunächst ein zentrales Dokument, in dem Sie exakte Formulierungen für Folgendes festlegen: 

  • Kanzleiname (inkl. Rechtsform)
  • Vollständige Adresse
  • Telefonnummern (Haupt- und Nebenstellen)
  • E-Mail-Adressen
  • Website-URL
  • Kernkompetenzfelder
  • Kurzbeschreibung (in verschiedenen Textlängen von 150, 300 und 500 Zeichen)
  • Öffnungszeiten

Dieses Dokument dient Ihnen als Grundlage für alle Ihre Einträge und verhindert Inkonsistenzen, die Ihnen Glaubwürdigkeit bei Google kosten. Denn selbst kleine Abweichungen wie „Rechtsanwaltskanzlei Dr. Maier” statt “RA-Kanzlei Dr. Maier” können dazu führen, dass Google Ihre Einträge nicht richtig verknüpft und Ihre Kanzlei im schlimmsten Fall gar nicht in der Google-Suche angezeigt wird.

Schritt 3: Verzeichnisse auswählen

Es gibt viele Verzeichnisse und nicht alle sind für Sie gleich relevant. Machen Sie auch hier wieder eine Liste. Die folgende Aufzählung hilft Ihnen dabei:

Unverzichtbare Basis-Listings

  • Google Business Profile
  • Apple Maps / Apple Business
  • Bing Places for Business
  • HERE WeGo

Branchenspezifische Verzeichnisse

Regionale Verzeichnisse

  • Gelbe Seiten (digital)
  • Regionale Wirtschaftsverzeichnisse
  • Stadt- und Gemeindeportale

Spezifische Verzeichnisse für Österreich

Schritt 4: Profil anlegen & optimieren

Sie wollen Mandanten gewinnen? Dann sollten Sie Ihre Kanzlei nicht nur in die lokalen Listings eintragen, sondern Ihre Profile dort systematisch optimieren. Achten Sie auf diese Punkte: 

  1. Korrekte Klassifizierung: Ihr Rechtsgebiet muss richtig eingetragen sein, damit Sie bei themenspezifischen Suchanfragen gefunden werden. 
  2. Hochwertige Bilder: Professionelle Fotos Ihrer Kanzleiräume, des Teams und Porträtfotos vermitteln Seriosität und Glaubwürdigkeit. Ein Muss!
  3. Detailinformationen: Nutzen Sie die verfügbaren Funktionen der Verzeichnisse und tragen Sie so viele Infos wie möglich ein: von Sprechzeiten über Terminbuchungsmöglichkeiten bis zu Website-Links.
  4. Bewertungen: Positive Rezensionen in den Verzeichnissen sind ein entscheidender Faktor. Sammeln Sie aktiv Bewertungen von zufriedenen Mandanten. 

Aktuelles: In einigen Verzeichnissen können Sie relevante Neuigkeiten (z.B. über Gesetzesänderungen) teilen. Nutzen Sie diese Möglichkeit.

Schritt 5: Systematische Pflege

Wenn Sie Ihre Profile in den Verzeichnissen angelegt haben, ist ein erster wichtiger Schritt getan. Doch jetzt heißt es: dranbleiben! Pflegen Sie Ihre Einträge laufend. Das geht am einfachsten mit einem standardisierten System: 

  1. Implementieren Sie einen standardisierten Prozess, um einmal im Quartal die Inhalte zu überprüfen.
  2. Reagieren Sie zeitnah auf Änderungen (z.B. neue Adresse oder Telefonnummer, geändert Öffnungszeiten).
  3. Beantworten Sie Kundenbewertungen innerhalb von max. 48 Stunden – ob positiv oder negativ.

Pro-Tipp: Sie wollen Ihre Einträge zentral verwalten? Nutzen Sie digitale Listing-Management-Tools wie Uberall oder Yext.

Achtung! Besonderheiten für österreichische Kanzleien

Für Rechtsanwälte in Österreich gelten einige Besonderheiten, die Sie zusätzlich beachten sollten: 

  • Die Eintragung in das elektronische Anwaltsverzeichnis der Rechtsanwaltskammer ist verpflichtend.
  • Achten Sie auf die korrekte Bezeichnung gemäß österreichischem Berufsrecht (z.B. „Rechtsanwalt“ bzw. „Rechtsanwältin“).
  • Berücksichtigen Sie bei mehrsprachigen Einträgen (besonders in Grenzregionen) konsistente Übersetzungen.
  • Berücksichtigen Sie bei Öffnungszeiten die in Österreich üblichen Termini (z.B. „Parteienverkehr“ statt „Sprechzeiten“).
  • Achten Sie bei Spezialisierungen auf die österreichische Rechtsordnung (z.B. „Erbrecht“ statt „Nachlassrecht“).

Fazit: Mit professionellem Listing-Management investieren Sie in die erfolgreiche Zukunft Ihrer Kanzlei

Professionelles Listing-Management ist für Sie ein Muss, wenn Sie im digitalen Wettbewerb bestehen wollen – aber nicht nur das: Es sichert Ihnen auch mehr Mandanten. Denn mit konsistenten, vollständigen und gepflegten Einträgen in strategisch ausgewählten Verzeichnissen verschaffen Sie sich digitale Sichtbarkeit in Ihrer Region.

Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass der Aufwand zunächst hoch erscheint: Das Anlegen und Vereinheitlichen der Profil ist zu Beginn einmal zu erledigen, die kontinuierliche Pflege können Sie standardisieren und sogar an Mitarbeitende auslagern. Und denken Sie daran: Listing-Management ist ein essenzieller Teil Ihrer Marketing-Strategie. Es liefert messbare Ergebnisse – und vor allem: Mandanten.

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