Die eigene Website ist für Anwälte weit mehr als eine digitale Visitenkarte – sie ist ein entscheidender Faktor für die Mandatsgewinnung. Doch nur eine gut optimierte Website wird in den Suchergebnissen sichtbar. Die Google Search Console (GSC) ist ein mächtiges Werkzeug, um die eigene Sichtbarkeit in den Suchmaschinen zu verbessern.
„Experten schätzen, dass 2025 etwa 80 % aller ersten Mandantenkontakte digital entstehen werden.“
Mit GSC lassen sich nicht nur technische Probleme erkennen, sondern auch wertvolle Daten über das Nutzerverhalten und die Leistung einzelner Seiten gewinnen. Wer die Search Console richtig nutzt, kann gezielt Suchanfragen analysieren, Klickraten steigern, Indexierungsprobleme beheben und eine Sitemap effektiv verwalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum und wie Sie dieses kostenlose Google-Tool nutzen sollten.
Suchanfragen analysieren: Wissen, wonach potenzielle Mandanten suchen
Viele Kanzleien erstellen Inhalte, ohne genau zu wissen, welche Begriffe potenzielle Mandanten tatsächlich bei Google eingeben. Die Search Console liefert hier essenzielle Daten:
- Welche Suchbegriffe bringen Besucher auf Ihre Website?
- Welche Ihrer Seiten werden für diese Begriffe in den Suchergebnissen angezeigt?
- Wie hoch ist Ihre durchschnittliche Position für relevante Keywords?
Durch die Analyse dieser Daten können Sie gezielt Inhalte anpassen. Finden Sie beispielsweise heraus, dass „Fachanwalt Erbrecht München“ oft gesucht wird, Ihre Website aber auf Seite 3 der Suchergebnisse landet, kann eine Optimierung dieses Themas helfen, auf Seite 1 zu rücken.
Tipp: Schauen Sie sich regelmäßig die „Leistung“-Berichte in der Search Console an und identifizieren Sie Suchbegriffe mit hohem Potenzial. Ergänzen Sie Ihre Website mit spezifischen Informationen zu diesen Themen.
Klickraten verbessern: Mehr Mandanten gewinnen, ohne neue Inhalte zu schreiben
Gute Rankings allein reichen nicht aus – entscheidend ist, ob Nutzer auf Ihre Website klicken. Die Click-Through-Rate (CTR) gibt an, wie oft eine Seite in den Suchergebnissen erscheint und wie häufig sie tatsächlich angeklickt wird.
Drei entscheidende Faktoren für eine hohe Klickrate:
- Aussagekräftige Titel und Meta-Beschreibungen: Passen Sie Titel und Beschreibung so an, dass sie klar und attraktiv formuliert sind.
- Strukturierte Daten (Rich Snippets): Durch Bewertungen, FAQs oder Kanzlei-Infos in den Suchergebnissen können Sie sich von der Konkurrenz abheben.
- Relevanz des Inhalts: Wenn Ihr Inhalt exakt das beantwortet, was Nutzer suchen, steigt die Klickrate automatisch.
Über die Google Search Console können Sie genau sehen, welche Seiten eine niedrige CTR haben und diese gezielt optimieren.
Tipp: Seiten mit einer Position zwischen 3 und 10 in den Suchergebnissen, aber einer niedrigen Klickrate, haben oft Potenzial. Verbessern Sie hier gezielt Titel und Beschreibung.
Indexierungsprobleme beheben: Sicherstellen, dass Google Ihre Website korrekt erfasst
Eine Website kann nur dann gefunden werden, wenn Google sie auch indexiert. Doch nicht alle Seiten schaffen es in den Google-Index – sei es durch technische Fehler oder falsche Einstellungen.
In der Search Console finden Sie im Bericht „Seiten“ detaillierte Informationen darüber:
- Welche Seiten sind indexiert und welche nicht?
- Gibt es Fehler, die eine Indexierung verhindern?
- Sind Weiterleitungen oder „Noindex“-Tags falsch gesetzt?
Falls wichtige Inhalte nicht indexiert werden, können Sie gezielt nach der Ursache suchen und Fehler beheben.
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob Google alle relevanten Seiten Ihrer Kanzlei-Website indexiert und korrigieren Sie Fehlermeldungen direkt in der Search Console.
Sitemaps verwalten: Google die richtige Struktur Ihrer Kanzlei-Website vorgeben
Eine XML-Sitemap hilft Google dabei, die Struktur Ihrer Website zu verstehen und alle wichtigen Seiten effizient zu crawlen. Die Search Console ermöglicht es, Sitemaps hochzuladen und deren Status zu überwachen.
Warum eine Sitemap wichtig ist:
- Google kann neue Seiten schneller finden und indexieren.
- Probleme mit fehlerhaften oder doppelten URLs werden sichtbar.
- Sie behalten die Kontrolle darüber, welche Seiten besonders relevant sind.
Über die Search Console sehen Sie, ob Ihre Sitemap korrekt verarbeitet wurde oder ob es Fehler gibt.
Tipp: Nutzen Sie ein SEO-Plugin (z. B. Rank Math oder Yoast SEO für WordPress), um automatisch eine aktuelle Sitemap zu erstellen, und hinterlegen Sie diese in der Search Console.
„Etwa 65 % der Kanzleien schauen sich die Daten aus der Google Search Console an, aber nur 12 % nutzen sie wirklich strategisch.“
Fazit: Google Search Console als strategisches Werkzeug für Kanzleien
Die Google Search Console ist weit mehr als ein technisches Tool – sie liefert wertvolle Einblicke, mit denen Sie die Sichtbarkeit Ihrer Kanzlei gezielt steigern können. Wer die Daten richtig nutzt, kann bestehende Inhalte optimieren, technische Probleme beheben und langfristig mehr potenzielle Mandanten erreichen.
Anstatt blind auf neue Inhalte zu setzen, sollten Sie regelmäßig Ihre Website-Performance analysieren und gezielt Verbesserungen vornehmen. So holen Sie das Maximum aus Ihrer Online-Präsenz heraus.
Mit einer gut gepflegten Google Search Console und regelmäßiger Optimierung machen Sie Ihre Kanzlei langfristig erfolgreicher im digitalen Wettbewerb.
FAQ
1. Kostet die Nutzung der Google Search Console etwas?
Nein, das Tool ist komplett kostenlos und direkt von Google bereitgestellt.
2. Wie oft sollte ich die Daten in der Search Console überprüfen?
Mindestens einmal im Monat, besser jedoch wöchentlich, um zeitnah auf Veränderungen oder Fehler reagieren zu können.
3. Was tun, wenn meine Website nicht in Google auftaucht?
Prüfen Sie in der Search Console, ob es Indexierungsprobleme gibt oder ob eine Sitemap fehlt. Nutzen Sie die Funktion „URL-Prüfung“, um einzelne Seiten gezielt bei Google einzureichen.
4. Kann ich sehen, von welchen anderen Websites meine Kanzlei-Website verlinkt wird?
Ja, im Bereich „Links“ zeigt die Search Console an, welche externen Seiten auf Ihre Website verweisen.
5. Lohnt sich die Search Console auch für kleine Kanzleien?
Absolut! Gerade kleinere Kanzleien profitieren davon, da sie gezielt an ihrer Sichtbarkeit arbeiten können, ohne hohe Marketingkosten zu haben.